Hochbegabung

Ist mehr wie Intelligenz

Hochbegabung erscheint in vielen Facetten. Wichtig ist zu wissen, dass es sich um eine Anlage für herausragende Leistungen handelt und nicht die Hochleistung selbst ist. Ist ein Mensch hochbegabt, so kann dies unter bestimmten Umständen zu einer Höchstleistung führen.

Da sich die Anlage Hochbegabung nur sehr selten ohne Unterstützung voll entfaltet, ist es empfehlenswert Bedingungen in der Familie, Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz und im weiteren Umfeld zu schaffen, in denen sich begabte Menschen entsprechend ihrer Begabung entwickeln können.

Der Begriff der Hochbegabung ist nicht alleine auf Intelligenz zu beziehen, sondern Hochbegabung kann in den verschiedensten Bereichen auftreten. (Gardner 1991, Sternberg 1999)

Hochbegabung ist ein individuelles Fähigkeitspotential für außergewöhnliche Leistungen in einem bestimmten Bereich (z.B. in Mathematik, Fremdsprachen, Musik, Kunst, Sport…) oder seltener in mehreren Bereichen sog. Multitalente oder Universalbegabungen. (Kurt Heller, 1995)

In der Literatur zur Hochbegabung findet man verschiedene Modelle der Hochbegabung. Bei genauerer Betrachtung rekonstruieren sie aber nicht Hochbegabung, sondern sie spiegeln eine Art Landkarte wieder, was alles zusammenkommen muss, um Begabung zu unterstützen. Insofern gelten diese Modelle in gleicher Weise auch für normale Begabungen.

 

layout-punkteDas Drei-Ringe-Modell nach Renzulli

layout-punkteDas triadische Interdependenzmodell nach Mönks

layout-punkteDas differenzierte Begabungs- und Talentmodell nach Gagné

layout-punkteDas Münchner Hochbegabungsmodell nach Heller u.a.

 

Die 9 multiplen Intelligenzen von Howard Gardner

 

Sprachlich-linguistische Intelligenz
Zur sprachlichen Intelligenz gehört die Sensibilität für die gesprochene und die geschriebene Sprache, die Fähigkeit, Sprachen zu lernen, und die Fähigkeit, Sprache zu bestimmten Zwecken zu gebrauchen.

Erfolgreiche Rechtsanwälte, Redner, Schriftsteller und Dichter zählen zum Kreis der Personen mit hoher sprachlicher Intelligenz. Berühmte Persönlichkeiten, die ein hohes Potenzial in der sprachlich-linguistischen Intelligenz besaßen, waren beispielsweise Homer, William Shakespeare und Johann Wolfgang von Goethe.

 

Logisch-mathematische Intelligenz
Zur logisch-mathematischen Intelligenz gehört die Fähigkeit, Probleme logisch zu analysieren, mathematische Operationen durchzuführen und wissenschaftliche Fragen zu untersuchen.

Von der logisch-mathematischen Intelligenz machen Mathematiker, Logiker, Programmierer und Naturwissenschaftler Gebrauch. Berühmte Persönlichkeiten: Aristoteles, Euklid, Al-Chwarizmi, Pascal, Leonhard Euler, Kurt Goedel, Carl Friedrich Gauß und Leibniz.

 

Musikalisch-rhythmische Intelligenz
Musikalische Intelligenz bedeutet die Begabung zum Musizieren, zum Komponieren und Sinn für die musikalischen Prinzipien. Berühmte Persönlichkeiten: Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.

 

Bildlich-räumliche Intelligenz
Zur räumlichen Intelligenz gehört der theoretische und praktische Sinn einerseits für die Strukturen großer Räume, die zum Beispiel von Seeleuten und Piloten zu erfassen sind, andererseits aber auch für das Erfassen der enger begrenzten Raumfelder, die für Bildhauer, Chirurgen, Schachspieler, Ingenieure, Graphiker oder Architekten wichtig sind.

Berühmte Persönlichkeiten: Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael, Vincent van Gogh und Pablo Picasso.

 

Körperlich-kinästhetische Intelligenz
Die körperlich-kinästhetische Intelligenz enthält das Potenzial, den Körper und einzelne Körperteile (wie Hand oder Mund) zur Problemlösung oder zur Gestaltung von Produkten einzusetzen.

Vertreter dieser Intelligenz sind Tänzer, Schauspieler und Sportler. Wichtig ist diese Form der Intelligenz aber auch für Handwerker, Chirurgen, Mechaniker und Angehörige vieler anderer technischer Berufe. Berühmte Persönlichkeiten: Mary Wigman, Anna Pawlowna Pawlowa.

 

Naturalistische Intelligenz
Die naturalistische Intelligenz umfasst die Fähigkeit zu beobachten, zu unterscheiden, zu erkennen, sowie eine Sensibilität für Naturphänomene zu entwickeln. Diese Fähigkeit ist für Naturforscher, Umweltspezialisten, Tierärzte und Köche wichtig. Berühmte Persönlichkeiten: Isaac Newton, Charles Darwin und Albert Einstein.

 

Interpersonale Intelligenz (auch Soziale Intelligenz nach David Wechsler)
Als interpersonale Intelligenz wurde die Fähigkeit bezeichnet, auch unausgesprochene Motive, Gefühle und Absichten anderer Menschen nachempfindend zu verstehen (vergleichbar mit Empathie) und deren Stimmungen und Emotionen zu beeinflussen.

Diese Fähigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Umgang mit anderen Menschen.

Gardner sieht diese Fähigkeiten bei politischen oder religiösen Führern, bei geschickten Eltern, Lehrern sowie bei anderen beratenden oder heilenden Berufen besonders stark ausgeprägt. Berühmte Persönlichkeiten: Mahatma Gandhi, Nelson Mandela und Martin Luther King.

 

Intrapersonelle Intelligenz
Die intrapersonelle Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle, Stimmungen, Schwächen, Antriebe und Motive zu verstehen und zu beeinflussen. Diese Personen haben nach Gardner ein zutreffendes mentales Modell ihrer Persönlichkeit, das ihnen hilft, in verschiedenen Situationen die eigenen Verhaltensweisen zu antizipieren.

Diese interne, auf Selbsterkenntnis beruhende, wie Gardner sie nennt, „central intelligence agency“, verhilft Menschen zu richtigen Entscheidungen. Die Interpersonale und Intrapersonale Intelligenz sind die Grundbausteine der Theorie der Emotionalen Intelligenz, wie sie von John D. Mayer und Peter Salovey entwickelt und später von Daniel Goleman popularisiert wurde. Die intrapersonelle Intelligenz ist bei Schriftstellern, Schauspielern und Künstlern besonders ausgeprägt.

 

Existenzielle Intelligenz oder spirituelle Intelligenz
Hierbei geht es um grundlegende Fragen der Existenz. Vertreter dieser potentiellen Intelligenz wären v. a. religiöse und geistige Führer, Philosophen: so zum Beispiel der Dalai Lama und Jean-Paul Sartre.

 

Intelligenztest

Um eine Hochbegabung im Sinne der Definition zweifelsfrei festzustellen, wird ein sogenannter Intelligenztest durchgeführt, der nach Alter und individueller Situation variiert. Ab welcher Punktzahl ein Mensch als hochbegabt gilt, hängt vom Test ab, die Schwelle ist aber immer bei zwei Standardabweichungen festgelegt, wobei der Standardmessfehler des Tests, der immer einige Punkte nach oben oder unten ausmacht, berücksichtigt werden muss.

Intelligenz ist nicht direkt messbar. Die verschiedenen verfügbaren Tests erfassen je nach zugrundeliegender Theorie unterschiedliche Teilbereiche der Intelligenz. Es kommt also nicht selten vor, dass ein Mensch in verschiedenen Facetten der Intelligenz unterschiedliche Ergebnisse erreicht.

Spezielle Tests zur Messung der Hochbegabung messen daher mehrere Facetten der Intelligenz.

(Quelle: Wikipedia)

 

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damit du glücklich bist.

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